13.10.2024 Honigmarkt Salzkotten
Die Zukunft der Imkerei ist gesichert!
Die Zukunft der Imkerei ist gesichert! Es gibt jetzt auch Imker-Schutzanzüge für Ein- bis Dreijährige. 😉 Ein echter Hingucker waren diese süßen Anzüge am Stand von Peter Steffens aus Barßel auf jeden Fall. Deko oder tatsächlich sinnvoll? Für junge Imkereiinteressierte in der Familienphase vielleicht eine entscheidende Hilfe? Ich denke an unsere Jungimkerin C., die ihren Säugling in einen Schleier gehüllt hatte, um am Bienenstand arbeiten zu können und gleichzeitig für ihr Kind bereit zu stehen. Angesichts des kürzlich vom Deutschen Imkerbund e.V. bei einer Umfrage ermittelten Altersdurchschnitts der Vereinsmitglieder von 54 Jahren muss das Nachwuchsthema von allen Seiten angegangen werden. Und manchmal heißt die pragmatische Lösung: passende Kleidung für die Kleinsten. Zu sehen gab es neben diesen Anzügen noch viele andere nützliche Hilfsmittel für die Imkerei, aber auch Bienenprodukte und viele Informationsstände zum Thema und zwar auf dem Honigmarkt des Landesverbandes der Westfälischen und Lippischen Imker e.V., der in diesem Jahr in Salzkotten stattfand. Ganz aktuell wurde am Stand der Fachgruppe Bienenweide & Umwelt auch über die Asiatische Hornisse informiert und ein Schutzkorb für das Flugloch vorgestellt. Und es wurde gefeiert: 175 Jahre Landesverband! Der Landesverband betreut mehr als 10.000 Imkerinnen und Imker mit fast 70.000 Völkern, die in Orts- und Kreisvereinen organisiert sind. Die Unterstützung umfasst fachliche und juristische Beratung, eine gut funktionierenden Mitgliederverwaltung, Schulungen und die Ausrichtung der jährlichen Zentralen Honigbewertung. Wieder mehr als 1000 Lose sind von den ehrenamtlichen Prüfern in Zusammenarbeit mit dem Bieneninstitut Münster untersucht und bewertet worden. Aus unserem Verein haben in diesem Jahr fünf Mitglieder ihre Honige eingereicht – wir steigern uns – und die Kriterien für Gold und Silber erreicht. Herzlichen Glückwunsch zu dieser tollen Leistung bezogen auf die Honigqualität!!! Die Übergabe der Urkunden wird auf unserer nächsten Sitzung stattfinden, passend zum Monats-Thema “Honigverkostung”.
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Zum diesjährigen Honigmarkt am 12. + 13. Oktober hat der Imkerverein Salzkotten mit Unterstützung des Kreisimkervereins Paderborn die Sälzerhalle festlich gestaltet und sehr anschaulich die Entwicklung der Imkerei über die vergangenen 175 Jahre an seinem Stand präsentiert.
Die einhundert besten Honige der drei Kategorien “Frühtracht”, “Sommertracht kristallin” und “Sommertracht flüssig” wurden zusätzlich einer Invertase-Untersuchung unterzogen, um die allerbesten zu ermitteln. Diese Honige wurden in der festlich gestalteten Sälzerhalle mit Medaillen des Ministeriums für Landwirtschaft und Verbraucherschutz NRW ausgezeichnet. Nicht zum ersten Mal sind unsere Kollegen vom Kreisimkerverein Heepen e.V. unter den besten Dreien der jeweiligen Kategorie.
Zusätzlich zu diesen Medaillen wurden auch der jüngste Imker – vier Jahre in Folge ist dies der nun neunjährige Theo Hennecke vom IV Altenhundem, der diesmal mit der Aussicht auf eine inselbegattete Königin 2025 beschenkt wurde -, die besten Jung-Imker:innen zwischen 12 und 18 Jahren und der bezgl. der Honigbewertung aktivste Verein ausgezeichnet.
Impressionen vom Honigmarkt
Salzkotten 2024
Mehrere Vorträge rund um das Thema “Honig” bereicherten den Honigmarkt zusätzlich. So referierte die Ökotrophologin und Buchautorin Renate Frank über “Superfood Honig – Warum Honig ein einzigartiges Lebensmittel ist”. Die Leiterin des LAVES Bieneninstituts in Celle, Dr. Gertje Pertersen, betrachtete Honig aus einer anderen Perspektive: “Flüssiges Gold – Wenn Honig zum Wertobjekt wird”. Den abschließenden Vortrag hielt Dr. Jens Radtke vom Länderinstitut für Bienenkunde in Hohen Neuendorf unter dem Titel “Entwicklung der Bienenhaltung und was wir daraus lernen können”. Dabei vermittelte er einen Einblick in die Entwicklung der Imkerei von der Steinzeit bis heute und gab den Hinweis, sich bei den Betriebsweisen der modernen Magazin-Imkerei an den vorteilhaften Aspekten der Korbimkerei zu orientieren, z.B. der Wabenerneuerung. Mit Hinblick auf die vor 45 Jahren eingeschleppte Varroa, den Beutenkäfer und die sich jetzt auch in NRW ausbreitende Asiatische Hornisse meinte Dr. Radtke “Bienenhaltung wird nicht einfacher!” Es brauche weiterhin Begeisterung für die Imkerei, Ideen und Innovation. Denn eine Welt ohne Bienen entziehe uns Menschen die Lebensgrundlage. Das habe vor Einstein bereits der Lehrer Christian Konrad Sprengel ( 1750 – 1816) erkannt und in seinem 1793 veröffentlichten Buch “Das entdeckte Geheimnis der Natur bei der Befruchtung der Blumen” gefordert, dass “der Staat ein stehendes Heer von Bienen” haben müsse.
In diesem Sinne war es eine mutmachende und zukunftsweisende Idee des Landesverbandes, sich zum Jubiläum von seinen Mitgliedsvereinen Spenden für einen weiteren modellhaften Bienenwald zu wünschen. Denn wir brauchen nicht nur Honigbienen und Wildbienen zur Befruchtung unserer Nahrungspflanzen – der Honig ist da eher ein zusätzliches Geschenk der Bienen an uns Menschen – , auch die Bienen brauchen Nektarpflanzen, und zwar durchgehend von Februar bis Oktober. Im Laufe der nächsten Wochen soll darüber informiert werden, wie viel Geld für den Bienenwald zusammen gekommen ist.
Imkerverein Isselhorst e.V.: vernetzt im Kreisimkerverein Bielefeld e.V., im Landesverband Westfälischer und Lippischer Imker e.V. und im Deutschen Imkerbund e.V.
LM 13.10.2024