07. – 09.09.2023 – Unsere Reise zum Bienenflüsterer

07. – 09.09.2023 – Unsere Reise zum Bienenflüsterer

Mit vielen “kleinen” Aktionen wollten wir unser Jubiläumsjahr feiern: darunter eine Reise zur Fischermühle, der Demeter Lehr- und Versuchsimkerei des Vereins Mellifera e.V. in Rosenfeld auf der Schwäbischen Alb.

Mit 16 Mitgliedern sind wir aufgebrochen – leider mussten drei Mitglieder kurzfristig absagen – und tatsächlich auch zurückgekommen. Warum wir uns bei der Rückreise beinahe verloren hätten, erzählen wir auf unserer nächsten Imker:innenversammlung, dann können dazu Tränen gelacht werden. Es war ein großer Aufwand: eine lange Zugreise hin und eine noch längere zurück. Aber alle waren sich einig, den Aufwand war es wert…

Wesensgemäße und ökologische Bienenhaltung

Bei herrlichem Spätsommerwetter sind wir äußerst herzlich von Carmen Diessner, Mitarbeiterin von Mellifera e.V., auf dem Gelände der Fischermühle empfangen worden. Unser Mitglied Kilian, der einzige Imker-Meister in unserem Verein, hatte uns im Vorfeld die Tür zu dieser beeindruckenden Lehr- und Versuchsimkerei geöffnet. Er selbst hatte dort seine Ausbildung zum Berufsimker absolviert und noch einige Jahre gearbeitet. Sein ehemaliger Meister Norbert Poeplau, 2019 vom Fernsehsender Arte  in der Reihe “Die Bienenflüsterer” vorgestellt, informierte uns über die Entwicklung des Vereins Mellifera e.V., führte uns über das Gelände der Fischermühle und erklärte uns die Betriebsweise und den Zweck der von ihm entwickelten “Einraumbeute” . Norbert Poeplau engagiert sich seit mehr als 20 Jahren für eine wesensgemäße und ökologische Bienenhaltung. Dieses Engagement und die Begeisterung für Honigbienen konnten wir nicht nur in seinen Vorträgen, sondern auch an jedem Stock und bei jedem Blick in ein Bienenvolk spüren. Es war fesselnd.

Nachdem wir ein liebevoll zubereitetes und köstliches Mittagessen zu uns nehmen konnten, hat uns Norbert Poeplau Einblicke in eine besiedelte Bienenkiste, die Einraumbeute und eine Schreiner-Klotzbeute gewährt. Außerdem hat er uns zu seinem Zeidlerbaum geführt. In den umliegenden Wäldern der Fischermühle gibt es mehrere lebende Bäume, die vor einigen Jahren entsprechend der traditionellen Weise russischer Zeidlerfamilien von Mellifera e.V. bearbeitet und mit Bienenvölkern besetzt worden sind.

Nach dem Kaffeetrinken hatten wir dann noch Gelegenheit, uns selbständig auf dem Gelände zu bewegen, bevor die meisten unserer Gruppe wieder zurück nach Leidringen gewandert sind.

Es war ein sehr anregender Tag und wir sind dankbar, dass wir das Glück hatten, als eine der letzten Gruppen von Norbert Poeplau begleitet worden zu sein.

Norbert Poeplau an der geöffneten Bienenkiste

Stabiler Naturwabenbau

Arbeiten an der offenen Einraumbeute

Blick in die Schreiner-Klotzbeute

Lebendiger Zeislerbaum

Welche ist die optimale Behausung für ein Bienenvolk?

Die Fischermühle hat eine beeindruckende Vielfalt an Beutensystemen und Behausungen für Honigbienen. Selbst die antik wirkenden Allemannischen Rümpfe sind von Völkern bewohnt. Die Fischermühle ist kein Museum, sondern eine ökologische Oase, in der es summt und brummt. Es ist ein Ort, an dem die Bienen im Mittelpunkt stehen. Für uns war es außerdem ein Ort des regen Austausches über sachliche Themen zur Imkerei, wie die Betriebsweise, aber auch unsere Haltung zum Umgang mit dem Bien und unserem Ökoystem.

Allemannischer Rumpf

Einraumbeuten

Zylindischer Karnitzring

Weißenseifener Hängekorb

Gruppenfoto vom ersten Abend in der Leidringer “Sonne”.

 

Wer mehr über die Fischermühle erfahren möchte…

09.09.2023 Lydia Müller

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