
Kaffeetrinken für Förderer – 23.09.2023
|
Hildegard und Lydia |







|
Hildegard und Lydia |
Mit vielen “kleinen” Aktionen wollten wir unser Jubiläumsjahr feiern: darunter eine Reise zur Fischermühle, der Demeter Lehr- und Versuchsimkerei des Vereins Mellifera e.V. in Rosenfeld auf der Schwäbischen Alb.
Mit 16 Mitgliedern sind wir aufgebrochen – leider mussten drei Mitglieder kurzfristig absagen – und tatsächlich auch zurückgekommen. Warum wir uns bei der Rückreise beinahe verloren hätten, erzählen wir auf unserer nächsten Imker:innenversammlung, dann können dazu Tränen gelacht werden. Es war ein großer Aufwand: eine lange Zugreise hin und eine noch längere zurück. Aber alle waren sich einig, den Aufwand war es wert…
Bei herrlichem Spätsommerwetter sind wir äußerst herzlich von Carmen Diessner, Mitarbeiterin von Mellifera e.V., auf dem Gelände der Fischermühle empfangen worden. Unser Mitglied Kilian, der einzige Imker-Meister in unserem Verein, hatte uns im Vorfeld die Tür zu dieser beeindruckenden Lehr- und Versuchsimkerei geöffnet. Er selbst hatte dort seine Ausbildung zum Berufsimker absolviert und noch einige Jahre gearbeitet. Sein ehemaliger Meister Norbert Poeplau, 2019 vom Fernsehsender Arte in der Reihe “Die Bienenflüsterer” vorgestellt, informierte uns über die Entwicklung des Vereins Mellifera e.V., führte uns über das Gelände der Fischermühle und erklärte uns die Betriebsweise und den Zweck der von ihm entwickelten “Einraumbeute” . Norbert Poeplau engagiert sich seit mehr als 20 Jahren für eine wesensgemäße und ökologische Bienenhaltung. Dieses Engagement und die Begeisterung für Honigbienen konnten wir nicht nur in seinen Vorträgen, sondern auch an jedem Stock und bei jedem Blick in ein Bienenvolk spüren. Es war fesselnd.
Nachdem wir ein liebevoll zubereitetes und köstliches Mittagessen zu uns nehmen konnten, hat uns Norbert Poeplau Einblicke in eine besiedelte Bienenkiste, die Einraumbeute und eine Schreiner-Klotzbeute gewährt. Außerdem hat er uns zu seinem Zeidlerbaum geführt. In den umliegenden Wäldern der Fischermühle gibt es mehrere lebende Bäume, die vor einigen Jahren entsprechend der traditionellen Weise russischer Zeidlerfamilien von Mellifera e.V. bearbeitet und mit Bienenvölkern besetzt worden sind.
Nach dem Kaffeetrinken hatten wir dann noch Gelegenheit, uns selbständig auf dem Gelände zu bewegen, bevor die meisten unserer Gruppe wieder zurück nach Leidringen gewandert sind.
Es war ein sehr anregender Tag und wir sind dankbar, dass wir das Glück hatten, als eine der letzten Gruppen von Norbert Poeplau begleitet worden zu sein.
Norbert Poeplau an der geöffneten Bienenkiste
Stabiler Naturwabenbau
Arbeiten an der offenen Einraumbeute
Blick in die Schreiner-Klotzbeute
Lebendiger Zeislerbaum
Allemannischer Rumpf
Einraumbeuten
Zylindischer Karnitzring
Weißenseifener Hängekorb
Gruppenfoto vom ersten Abend in der Leidringer “Sonne”.
09.09.2023 Lydia Müller
“Wer möchte mitkommen und die Königin suchen?” Kaum hatte unser Imkerkollege Klaus diese Frage nach der Pause gestellt, sprangen auch schon alle Kinder und ihre Eltern auf, um sich ihre Schutzkleidung anzuziehen. Auch die neunjährige D., die an diesem Tag das Pech hatte, von einer Biene gestochen worden zu sein, war wieder vorne dabei. Wirklich mutig!
Diesmal rundum verpackt, gingen die Kinder bereits routinierter an die Bienenstöcke. Schließlich hatten sie im Laufe des Schnuppertages schon mehrere Male in die offenen Beuten geschaut.
Martina und Klaus haben die Familienmitglieder systematisch an das Thema “Hobbyimkerei” herangeführt. Dabei wurden sie von Katja, Hildegard, Dorothea, Sigmund, Wiebke & Uwe und mir unterstützt.
In Ruhephasen wurden bei herrlichem Sommer-wetter Bienen und Hummeln aus Filzwolle und Zapfen gebastelt, Kerzen gerollt und Honig-etiketten bemalt. Oder es wurden ungezeichnete Königinnen auf den Wimmelbildern gesucht.
Drei Familien konnten bei unserer Verlosung die Teilnahme am Schnupperkurs gewinnen.
Da eine der Gewinnerfamilien den Tag bereits anders verplant hatte, freute sich Familie B. darüber nachrücken zu können. Insgesamt haben sieben Kinder im Alter zwischen zwei und neun Jahren mit ihren Eltern am Kurs teilgenommen.
Trotz der Wärme war es gar nicht so einfach, den Anfang zum Aufrollen der Kerzen hinzubekommen. Aber alle Kinder haben unermüdlich mehrere Kerzen gerollt.
04.07.2023 Lydia Müller
Die Infoveranstaltung am letzten Freitag auf dem Isselhorster Wochenmarkt war gelungen! Frau Gahlmann vom Umweltamt Gütersloh hatte ihren Infostand aufgebaut und schon kamen die ersten interessierten Besucher und fragten nach, was sie für Hummeln und Wildbienen in ihrem Garten tun können. Sie zeigte geeignete Nisthilfen, das Nest einer Hornisse und eine Niströhre mit einer Wildbiene kurz vor dem Schlupf. Das war konkret und sehr anschaulich. |
Auch wir, Annette, Katja, Lydia und ich durften uns über großes Interesse an Saatgut für bienenfreundliche Blühpflanzen, an Infos über die Imkerei und an der Honigverkostung freuen! Bei uns war immer was los! Viele Kolleginnen und Kollegen kamen dazu, so dass unser Stand wie ein Magnet wirkte. Eine Besucherin blätterte in der Jubiläumsschrift und erkannte auf dem Foto vom 50. Geburtstag des Vereins ihren Großvater. Ein berührender Moment! Sie erzählte noch, dass nach dem Tod des Großvaters ihre Mutter die Imkerei übernommen hatte. Hildegard Palsherm |
Frau Gahlmann (linkes Bild) informierte zu Wildbienen, Hornissen und Wespen, wir Vereinsmitglieder zur Imkerei, der Vielfalt des Honigs und Möglichkeiten der Bienenweide.
Heute hat auf dem Isselhorster Wochenmarkt die Auslosung der drei Gewinner-Familien, die anlässlich unseres Jubiläums am Familienschnupperkurs teilnehmen dürfen, stattgefunden.
Nachdem bis zur letzten Gelegenheit Karten am Stand ausgefüllt wurden und die Marktglocke den Teilnahmeschluss einläutete, öffnete unsere 1. Vorsitzende Hildegard Palsherm den Loseimer und mischte die Karten noch einmal kräftig durch. Unter der Aufmerksamkeit der Marktbesucher zog dann unsere “Glücksfee im Imkergewand”, Marktmeister Steinbeck, die drei Gewinnerfamilien:
1. Familie Passarger aus Bielefeld
2. Familie Lübke aus Marienfeld
3. Familie Steib aus Spenge
Die Gewinner werden umgehend informiert.
Für den Fall, dass die Gewinnerfamilien am 24. Juni doch nicht an dem Kurs teilnehmen können, wurden noch vier Nachrückerfamilien gezogen:
1. Familie Bormann aus Isselhorst
2. Familie Hanneforth aus Hollen
3. Familie Blumenhoven aus Bielefeld
4. Familie Miersch aus Bielefeld
Auch diese Familien werden darüber informiert und ggf. angerufen, sofern sie nachrücken können.
An der Verlosung teilgenommen hatten ca. 30 Familien aus Bielefeld und dem Kreis Gütersloh, aber auch aus Lage, Vlotho, Spenge, Bünde und Georgsmarienhütte. Vielen Dank für die Teilnahme und ihr Interesse an unserem schönen Hobby: der Imkerei.
Nun freuen wir uns auf einen spannenden Tag mit den Gewinnerfamilien am Lehrbienenstand von Martina und Klaus in Olderdissen.
Da mussten sogar die Narzissen auf unserer Streuobstwiese ihre Hälse recken und ihre Köpfe drehen, um dem Geschehen folgen zu können. Bereits am Vortag waren zwei Kunstwerke in zaunnähe installiert worden. Mittags wurden auf der Fläche vor der Wiese Pavillions, Stehtische und Bänke aufgestellt. Es wurden selbstgebackene Honigbrote und Getränke vorbereitet und unser Infostand mit der druckfrischen Jubiläumsschrift und insektenfreundlichem Saatgut zum Mitnehmen bestückt. Es war ein emsiges Treiben vieler Vereinsmitglieder vor und auf der Streuobstwiese zu beobachten. Sogar eine Große Erdhummel inspizierte das Gelände. Aufgeregte Vorfreude lag in der Luft und nur ab und zu ein paar Tröpfen Nieselregen. Unsere Imker-Ahnen, die würdevoll von einer Staffelei aus dem Vereinsfoto von 1908 herab blickten, strahlten im Kontrast dazu sehr viel Ruhe aus. Was sie wohl zu dem gesagt hätten, was am Tag unseres 140jährigen Jubiläums um 15:00 geschah?
Das wäre wahrscheinlich nicht die Ausdrucksweise unserer Ahnen gewesen, aber mir fehlten tatsächlich erst einmal die Worte, um zu beschreiben, was die Zusammenarbeit unseres Vereins mit der Isselhorster Künstlerin Nirgül Kantar-Dreesbeimdieke für eine Wirkung hatte. Was sie damit angestoßen hat, als sie unsere Vorsitzende Hildegard Palsherm im letzten Jahr fragte, ob wir uns an dem Projekt “Europas Künstlerweg”(C) beteiligen wollen, ist unglaublich und hat unseren Jubel-Tag enorm bereichert. Die Wirkung ist so vielschichtig und wird sicherlich noch mehrfach in diesem Jahr nachklingen. Ich hoffe, dass die nachfolgenden Fotos und Texte eine Ahnung von dem großartigen Tag geben. Wer nicht dort war, hat wirklich etwas verpasst. Unsere Streuobstwiese war Station 2 auf Nirgüls “Europas Künstlerweg” (C) zum Europamuseum in Schengen. Bis April 2024 dürfen die beiden Kunstinstallationen auf unserer Wiese stehen bleiben, können von Wild-bienen genutzt und Besuchern besichtigt werden. Sie werden sich mit der Natur verändern. Es lohnt sich also für alle, auch die, die am 16.4. bei der Eröffnung dabei waren, öfter mal vorbei zu schauen.
Zurück zum 14. April 2023 15:00:
Plötzlich war der Festplatz voller Menschen. Unsere Nachbarn, die Bewohner:innen und Betreuer:innen des Diakoniehauses “Am Pastorengarten”, sind auch gekommen. Sie hatten an der riesigen Wildbienennisthilfe mitgewirkt, die unser Mitglied Rainer Bethlehem konzipiert und unterstützt durch seine Ehefrau Renate, mit den Isselhorster Kindertagesstätten und Altenhilfe-einrichtungen, der Jungschar des CVJM, Mitgliedern des Öko-Werks, Mitgliedern aus unserem Verein und eben diesen Damen und Herren aus unserer Nachbarschaft zu einer beeindruckenden Europaflagge “gewebt” hat.
Bevor es an die offizielle Einweihung beider Kunstwerke ging, wurden an die 150 Gäste herzlich von unserer 1. Vorsitzenden Hildegard Palsherm begrüßt. Anschließend gratulierten Frau Sabine Verheyen, Vorsitzende des Ausschusses für Kultur und Bildung im Europaparlament, Frau Nina Spallek, Geschäftsführerin Bürgerstiftung Gütersloh, und Herr Dirk Speckmann, Bürgermeister von Borgholzhausen (dort war der Start des Künstlerweges), zu unserem Jubiläum und fanden sehr wertschätzende Worte für Nirgül sowie ihr Grenzen überschreitendes und Menschen verbindenden künstlerisches Engagement.
Den letzten Europastern fügte Nirgül gemeinsam mit Frau Verheyen und Herrn Speckmann in die Flagge ein. Angeregt von Rainer durfte Frau Verheyen außerdem noch die historische Erbsensorte “Blauwschokker” hinter der Europa-flagge in den Boden einsäen. Diese Erbsen werden in den nächsten Wochen das Gitter durchranken, im Sommer blau blühen und Insekten der Streuobstwiese Nahrung geben. Was für eine Symbolkraft!!!
Nach der Pflanzung erläuterte Künstlerin und Imkerin Silke Olthoff dem Publikum die Funktion von Rähmchen und Wachsmittelwänden für die Imkerei. In ihrem Kunstwerk hat sie Rähmchen verwendet, die die Mitglieder unseres Vereins bereits einmal verwendet und für ihr Werk zur Verfügung gestellt hatten. Bei der Aktion vor einigen Wochen war die Grundlage für ihr Werk, das Silke “Bienen-Rähmchen-Schwarm-Skulptur” nennt, gelegt worden. Gemeinsam mit ihrem Ehemann Utz Karl Maier hat Silke die Installation auf der Wiese vollendet. Symbolträchtige 140 Rähmchen hat sie darin zu einer Traube verarbeitet, wie sie entsteht, wenn ein Bienenvolk mit seiner alten Königin ausschwärmt und einer jungen Königin im Bau Platz macht. Über diesen lockeren und doch gemeinsam agierenden Verbund von tausenden von Bienen hat Silke den berührenden Bogen zu Europa geschlagen, das sie als einen Verbund vieler Völker sieht, die durch ihre Werte zusammengehalten werden.
Wer mehr über das Projekt “Europas Künstlerweg”(C) erfahren möchte, kann über den Klickbutton auf die Facebookseite gelangen.
Ein sehr schöner Zeitungsartikel über unseren Tag ist mittlerweile auch schon erschienen…
26.04.2023 Lydia Müller